Robert Steinmüller ist ein deutscher Gestalter, der die Ästhetik des Materiellen im digitalen Zeitalter systematisch untersucht. Seine Arbeit beschäftigt sich mit der Verbindung von Tradition und Moderne: Zweckbezogene historische Techniken und gesellschaftliche Themen werden auf ihren ästhetischen Wert hin untersucht und in experimentelle Anwendung gesetzt. Integraler Bestandteil sind Technologie und Werkzeug, insbesondere künstliche Intelligenz (KI), und deren Einfluss auf die traditionellen gestalterischen Systeme. Aus dieser Retrospektive und Reibung der ästhetischen Wahrnehmung zieht seine typografische Arbeit ihre Lebendigkeit und Resonanz.
Auszeichnungen
— 2023 Gewinner Designpreis Brandenburg, Kategorie Kommunikationsdesign
— 2021 Typographic Excellence, Awardee, Auszeichnung, TDC Tokyo
— 2020 Preisträger/Awardee, Förderpreis für junge Buchgestaltung, Stiftung Buchkunst, Schönste Deutsche Bücher
— 2018 Vorrunden-Nominierung, Joseph-Binder-Award 2018, Österreich
— 2016 German Design Award 2017, Nominierung Newcomer-Award
— 2016 Stiftung Buchkunst, Schönste Deutsche Bücher, Förderpreis für junge Buchgestaltung, Longlist
— 2015 Deutschland-Stipendium, Förderpartner Walter Knoll Design Möbel, Stuttgart
— 2014 Stiftung Buchkunst, Schönste Deutsche Bücher, Förderpreis für junge Buchgestaltung, Longlist
— 2013 Designpreis Brandenburg, 1. Platz, Nachwuchsdesign, Potsdam/Land Brandenburg
Lehre, Vorträge, Workshops
— 2021 Lehrauftrag, Fortführung, Typografische Raster, WiSe 2020/21, Hochschule der bildenden Künste Braunschweig
— 2020 Lehrauftrag, Typografische Raster, SoSe 2020, Hochschule der bildenden Künste Braunschweig
— 2019 Lehrauftrag, Experimental Printmaking/Letterpress, SoSe 2019, Fachhochschule Potsdam
— 2019 Workshop, Das typografische Plakat, Klasse Redaktionelles Gestalten, Kunsthochschule Kassel
— 2018 Lehrauftrag, Experimental Printmaking/Letterpress, WiSe 18/19, Fachhochschule Potsdam
— 2016 Vortrag, Position Monospace, Nichtproportionale Schriften, Typostammtisch Berlin
— 2015 Workshop, 10 Tage – 5 Plakate, Projektwochen, angewandtes Gestalten, Fachhochschule Potsdam
— 2013 Workshop, Analoges Gestalten, Projektwochen, angewandtes Gestalten, Fachhochschule Potsdam
Fuerteventura, als eine der wenig besiedelten Inseln der Kanaren, zieht jedes Jahr zahlreiche sonnenhungrige Urlauber und Sportler an, die sich von der rauen Schönheit der Insel faszinieren lassen. Die Weite und Leere der Landschaft, das Rauschen des Windes und die verschiedenen Braun- und Grautöne der Steine und des Sandes erzeugen ein Gefühl von ungreifbarer Weite, während gleichzeitig ein schroffer Kontrast zur unwirtlichen Landschaft entsteht. Die Natur präsentiert sich mit Steinen und Geröll, ohne erkennbare Vegetation, auf das Ursprüngliche zurückgeworfen. Inmitten dieser kargen Natur erheben sich von Menschen- hand gebaute unfertige Häuser und verlassene Siedlungen wie kantige Störpunkte in der Landschaft. Sie sind nicht versteckbar, sondern stehen als markanter Kontrast, als Konstrukt des Menschen: Natürlicher Stein neben gebauter Struktur. Die Bauruinen zeigen die landschaftliche Veränderung und den Verfall, der als Folge der spanischen Immobilienkrise auf Fuerteventura Einzug hielt.
Deutsch | 96 Seiten | 12,5 x 18,3 cm, Klappenbroschüre | collateral | 11,00 Euro
„Die Meere des Mondes“ von Robert Steinmüller ist eine faszinierende fiktive Interpretation der Tiefebenen, der dunklen Flecken des Mondes, die in der frühen Mondforschung für Meere gehalten und daher mit maritimen Begriffen beschrieben wurden. Steinmüller webt eine erstaunliche Welt aus Science-Fiction und Astronomie und nimmt uns mit auf eine ungewöhnliche Reise zum Mond.
In den Beschreibungen der einzelnen Meere entfaltet Steinmüller eine faszinierende Welt, die durch die Kombination von Sci-Fi, historischen Konzepten und moderner Technologie zum Leben erweckt wird. Künstliche Intelligenz spielt eine wichtige Rolle bei der Erstellung der Bilder und Beschreibungen, wodurch die fantastischen Szenarien einen erstaunlich aktuellen Bezug bekommen.
„Die Meere des Mondes“ ist mehr als nur ein Mond-Atlas – es ist eine künstlerische Interpretation einer faszinierenden Idee, eine Hommage an die frühen Theorien der Mondforschung und eine Erkundung der Möglichkeiten moderner Technologie. Die aufwändige Gestaltung, Typografie und Herstellung mit händisch eingehängten Bildern und verschiedenen Papieren erinnert an einen enzyklopädischen Bildband aus der Frühzeit der industriellen Buchproduktion.
21,5cm × 14cm | Erste Auflage, Originalausgabe | 20,00 Euro | ISBN 978-3-96348-029-4 | Bestellen bei Reisedepeschen.
Künstlerauflage weiterhin direkt bei mir erwerbar. | Signiert, nummeriert | 30 Stück | 40,00 Euro
Monospaced-Schriften gehen auf die Schreibmaschine zurück und sind charakterisiert durch die Besonderheit der gleichen Breite aller Buchstaben, Ziffern und Zeichen. Mono is the new Black thematisiert Funktion und Ästhetik dieser einzigartigen Schriftenart und beschäftigt sich mit dem Kultstatus in der (vor allem) jungen Designszene. Ziel des Handbuches ist es, Typografen, Schriftentwickler, Designer und Kulturinteressierte mit Fakten, Analysen, Expertenpositionen und Praxisbeispielen sowie einer umfassenden Schriftensammlung zu informieren und zu inspirieren.
Beginnend mit einem kulturhistorischen Abriss arbeitet der Autor die schriftgeschichtlichen Aspekte auf und macht deutlich, wie eng verwoben Schrift, technischer Fortschritt und gesellschaftliche Entwicklung sind. Ausgewählte Arbeitsbeispiele, Designer und Agenturen aus der ganzen Welt bilden den Mittelteil, mit einem Fokus auf die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Den Schlussteil bildet ein Schriftkompendium, welches 175 Monospaced-Schriften übersichtlich zusammenstellt und dabei deutlich macht, welchem Wandel dieser markante Schrifttyp unterworfen war, von der Maschinenschrift hin zu gänzlich digital entwickelten Coding-Fonts.
In Zusammenarbeit als Förderpartner mit dem Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek. Gewinner des Designspreis Brandenburg 2023.
Englisch/Deutsch | 532 Seiten / Pages, 800 Abbildungen | 12,5 x 18,3 cm, Klappenbroschüre | 39,90 Euro | ISBN 978-3-7212-1031-6 | Bestellen bei niggli
Das All ist unergründlich. Es übersteigt die Vorstellungskraft von uns Menschen. Und doch ist es unser "Raum", in dem auch irgendwo unsere Erde um die Sonne kreist – unser Sonnensystem. Es ist winzig im Vergleich, was dort draußen noch ist. Und doch riesengroß. Kaum vorstellbar für einen Menschen. Kann man dieses Verhältnis messbar machen? Was passiert wenn man die Entfernung zur Sonne aller 8 Planeten in einem Buch darstellt? Wieviele Seiten hat dieses Buch? Lässt es sich blättern? Und vor allem, welche Leere füllt diese Endlosigkeit der Buchseiten. Ein Abenteuer! Ein Experiment. Ein Konzept das Medium Buch auszuloten und zu sprengen. Mit Textauszügen von Carl Sagans "A pale blue dot" und "Cosmos".
Aphelion – Künstleredition | 48+2 Bücher (3 Auflagen) | ausverkauft / sold out
Das Künstlerbuch Levada ist rundherum von der Natur inspiriert und wurde durch einen Fisch in einem Bachlauf angeregt. Die Seiten des Buches sind aus Transparentpapier und ermöglichen es dem Text, visuell vom Berg ins Tal zu fließen. Beim Lesen nimmt durch die Typografie die Bewegungen des Hin und Her des Wassers wahr. Das transparente Papier schlägt haptisch sanfte Welle und lässt die nächsten Zeilen in der Tiefe verschwindend vorahnen. Die Geschichte des Buches wird in lyrischen Zeilen erzählt, in denen es darum geht, dass ein Fisch nicht mehr zum Leben braucht als seinen Bachlauf – mit verarbeiteten Parallelen zu Hermann Hesses 'Siddartha'. Das Künstlerbuch Levada bietet somit nicht nur eine ästhetische und haptische Erfahrung, sondern regt auch zum Nachdenken über die Bedeutung vom Leben, Raum und Sein an. Es ist ein ruhiges und sanftes Werk, das mit seinen transparenten Seiten und dem wasserfließenden Text eine einzigartige Leseerfahrung bietet.
Künstlerbuch LEVADA | 10,5cm x 25cm | Auflage 6 Stück | 35 Euro
Z – Erinnerungen. Fotografien.
Die als Experiment angelegte Umsetzung des Buches war eine bewusste Entscheidung, gestalterisches und handwerkliches Wissen ganz ohne Computertechnik umzusetzen. Dabei spielten vor allem die Unterschiede in Arbeitsabläufen und Vorgehensweisen eine Rolle, genauso wie Ästhetik und Empfinden einer schönen Gestaltung ohne Computer; mit dem Ziel ein Buch zu erstellen, dessen Gestaltung auf den Inhalt abgestimmt ist. Es war eine spannenden Frage, zu sehen und nachzuvollziehen, wie eng das Handwerk mit dem Gestaltungsprozess verknüpft ist und welche Möglichkeiten es im Vergleich zur digitalen Arbeitsweise gibt. Als Inhalt, der in diesem Moment als Beispiel verhaftet blieb, doch aber buchgestalterischen Einfluss ausübte, dienten tagebuchähnliche Aufzeichnungen und Erinnerungen an Zürich.